19.03.09

Gymnasiumszugang nicht nur nach Noten

Wer ins Gymnasium aufgenommen wird und wer nicht, soll künftig nicht mehr nur anhand des Volksschulzeugnisses entschieden werden. Stattdessen sollte es mehrtägige "Aufnahmeberatungen" geben, wird gefordert.










Internationaler Lesetest (PIRLS) zeigt ernüchterndes Ergebnis.



Leseschwache Schüler mit Einsern im Zeugnis
Anlass ist die aktuellen Debatte über extreme Unterschiede bei Schulnoten und Ungerechtigkeiten beim Schulwechsel: Denn nach der Auswertung der internationalen Lesestudie (PIRLS) haben 28 Prozent der leseschwache Volksschüler Einser und Zweier im Zeugnis.

Dass es bei der Leistungsbeurteilung durch Lehrer große Unterschiede gibt, ist für den ÖVP-Bildungssprecher und Rektor der Pädagogischen Hochschule, Josef Sampl, "eine Tatsache, die schon fast so alt ist wie die Schule selbst. Und dass die Noten kein objektives Bild wiedergeben, ist seit jeher leider so. Die Studie zeigt eher, dass sich das Problem vermehrt."














"Zum Teil großer Druck von Eltern"
Derzeit ist nämlich die Verantwortung, ob ein Schüler ins Gymnasium gehen kann oder nicht, auf eine Person konzentriert - die Klassenlehrerin oder den Klassenlehrer in der Volksschule. Und "wir wissen alle, dass hier zum Teil sehr großer Druck von den Eltern ausgeübt wird", betont der Rektor der Pädagogischen Hochschule.

Deshalb müsse man "andere Formen der Leistungsbeurteilung miteinbeziehen", fordert Sampl. "Man sollte mehr Unterlagen als nur die Volksschulnoten als Kriterium für die Aufnahme in die nächste Schule heranziehen."










"Gerechter und fairer für den einzelnen Schüler."



Mehrtägiger Eignungstest im Gymnasium
Geht es nach dem ÖVP-Bildungssprecher im Landtag, sollten generell Aufnahmeberatungen für Gymnasien eingeführt werden: "Punktuelle Aufnahmeprüfungen haben eine viel zu hohe Fehlerhäufigkeit. Aufnahmeberatungen können im Verbund mit Noten und mit anderen gutachterlichen Bildungsstandards durchaus helfen, dass hier das Bild gerechter und fairer für den einzelnen Schüler wird."

Solche Aufnahmeberatungen gebe es zum Beispiel schon im Musischen Gymnasium, dem Akademischen Gymnasium und dem Europagymnasium in der Josef-Preis-Allee in der Stadt Salzburg, ergänzt Sampl.

"Es ist nicht nur ein Test, sondern es ist ein mehrtägiges Verfahren, wo erfahrene Pädagoginnen und Pädagogen die Schülerinnen und Schüler beobachten und auch bewerten. Und die Summe der Bewertungen entscheidet dann."

http://salzburg.orf.at/stories/349534/

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